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16.05.2024

24.05.2007

Neues Verfahren zur Bodenanalyse patentiert

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Die Abteilung für experimentelle Umweltsimulation am GSF - Forschungszentrum für Umwelt und Gesundheit hat in Kooperation mit der Firma UGT Umwelt-Geräte-Technik GmbH (UGT) ein neues Verfahren zu Bodenanalyse entwickelt. Mit Hilfe von Ascenion wurde dies im Namen der GSF und der UGT GmbH patentrechtlich geschützt und für kommerzielle Anwendungen exklusiv an die UGT GmbH lizenziert. Die Umwelt-Geräte-Technik GmbH, ein mittelständisches Unternehmen, das seit 15 Jahren erfolgreich auf dem Gebiet der Umwelt-Messtechnik tätig ist, wird das Verfahren weltweit an kommerzielle Nutzer vermarkten.

Bei dem geschützten Verfahren handelt es sich um eine Schneidevorrichtung, die es erstmals ermöglicht, großvolumige Bodensäulen aus Lysimetern zu entnehmen, ohne die bestehende Schichtung und Struktur des Bodens zu zerstören. Lysimeter sind etwa zwei bis vier Meter hohe Edelstahlzylinder, die mit Boden befüllt und in die Erde eingelassen werden, um Stoffumsetzungs- und Stofftransportstudien in Böden durchzuführen. Über unterirdische Zugänge können an verschiedenen Stellen Boden-, Gas- und Wasserproben entnommen und zahlreiche Sensoren abgelesen werden, die Aufschluss über verschiedene Bodenparameter geben. Wissenschaftlich interessant ist aber auch die Schichtung und Struktur des Bodens im Lysimeter über größere Volumina hinweg. Weil das Bodenprofil im Zuge der herkömmlichen Entnahme in seiner Struktur zerstört wird, waren diese Daten bislang nicht zugänglich. Dies ändert sich durch die neue Schneidevorrichtung: Der Bodenmonolith wird dabei zunächst von der Wand des Lysimetergefäßes gelöst und danach in Ringsegmente beliebiger Größe zerteilt, die anschließend einzeln und strukturell unverändert untersucht werden können.

An der GSF werden Lysimeter eingesetzt, um die Auswirkungen des globalen Klimawandels auf den Boden zu erforschen. "Aber es gibt auch zahlreiche Anwendungen in der Industrie, für die diese Vorrichtung von großem Interesse ist", erläutert Dr. Christian Stein, Geschäftsführer der Ascenion GmbH. Beispiele sind die Land-, Forst-, Wasser- und Abfallwirtschaft oder Einsätze im Kontext von Altlastensanierungen oder der Sicherung von Deponien oder Bergbauhalden. "Wir freuen uns, dass es uns gelungen ist, durch die Zusammenarbeit mit UGT eine Technologie aus dem Umweltbereich der GSF in die kommerzielle Anwendung zu bringen. Auf diesem Wege kann die GSF mit ihrer Erfindung Einnahmen erzielen, die sie für den Ausbau ihrer eigenen Forschungsprojekte nutzen kann. Auch für andere Neuentwicklungen der GSF im Umweltbereich sehen wir großes Potenzial", so Stein weiter.

"Wir haben Ascenion als fairen Makler zwischen öffentlicher Forschung und Industrie schätzen gelernt", kommentiert Dr. Manfred Seyfarth, Geschäftsführer der UGT. "Mit der jetzt abgeschlossenen Lizenzvereinbarung können wir die Resultate unserer erfolgreichen Forschungskooperation mit der GSF unseren Industriepartnern exklusiv anbieten und sehen schon jetzt, dass wir auf erhebliches Interesse stoßen. So wurde das Verfahren im industriellen Umfeld bereits erfolgreich im Zusammenhang mit Altlastenanalysen eingesetzt.

Quelle: GSF - Forschungszentrum für Umwelt und Gesundheit