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20.05.2024

28.01.2004

Nationales Kompetenzzentrum für höchstauflösende Elektronenmikroskopie gegründet

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Um künftig leistungsstarke Materialien zu entwickeln, müssen Forscher in den unvorstellbar kleinen Bereich jenseits des Nanometers - in Bruchteile von Millionstel Millimeter - schauen. Dafür brauchen sie höchstauflösende Mikroskope. Das Forschungszentrum Jülich und die RWTH Aachen gründen daher das "Ernst Ruska-Centrum für höchstauflösende Mikroskopie und Spektroskopie mit Elektronen". Die Einrichtung befindet sich auf dem Campus des Forschungszentrums Jülich. Das nationale Kompetenzzentrum wird die weltweit leistungsfähigsten Elektronenmikroskope betreiben. Damit können Forscher Zukunftstechnologien wie die Nanoelektronik vorantreiben - was künftig auch für die deutsche Industrie von hohem Nutzen sein wird. Der Namensgeber des Kompetenzzentrums, der Physik-Nobelpreisträger Ernst Ruska, war der Erfinder des Elektronenmikroskops.

Immer kleiner, schneller, besser werden sie: die mit Bytes bepackten Computerfestplatten, die Mikroprozessoren im PC, Auto oder Handy. Immer mehr Funktionen lassen sich auf einem Halbleiter-Chip unterbringen. Damit steigen die Herausforderungen für Forscher und Ingenieure: Innovative Materialien, die auf der Nanometerskala hergestellt werden, müssen in noch kleineren Dimensionen verstanden werden. Jedes Atom muss an der richtigen Stelle sitzen. Denn jeder atomare Fehler, jede Verzerrung der Anordnung der Atome kann die Eigenschaften der Werkstoffe beeinflussen. Dies zu untersuchen und innovative Hochleistungswerkstoffe zu entwickeln, bedarf höchstauflösender Mikroskope, die auf die Atome und dazwischen schauen.

Mit der Gründung des "Ernst Ruska-Centrums für Mikroskopie und Spektroskopie mit Elektronen" setzen das Forschungszentrum Jülich und die RWTH Aachen Zeichen. "Mit dem nationalen Kompetenzzentrum werden wir weltweit an der Spitze für höchstauflösende Elektronenmikroskopie stehen", so Prof. Richard Wagner, zuständiger Fachvorstand des Forschungszentrums Jülich. Möglich macht dies eine neue Art von Elektronenoptik, die unter maßgeblicher Beteiligung des Forschungszentrums Jülich in Deutschland entwickelt wurde. Dies hatte in den letzten Jahren einen weltweiten Innovationsschub in der elektronenoptischen Industrie ausgelöst.

Quelle: Forschungszentrum Jülich