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03.05.2024

05.11.2015

Konferenz-Rückblick: 12. Symposium über Konfokales Raman Imaging

WITec GmbH

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Auf den ersten Blick scheinen Zement, Krebszellen, Weltraumstaub, zweidimensionale Materialien, Milliarden Jahre alte Mikrofossilien, Emulsionen und die Kramers-Heisenberg-Dirac-Formel nichts miteinander gemein zu haben. Dennoch wurden alle diese Themen von rund 50 Biologen, Physikern, Pharmazeuten und Chemiker auf dem zwölften interdisziplinären Symposium über konfokales Raman Imaging diskutiert. Dazu hatte die Firma WITec, ein deutscher Her-teller von Raman-Mikroskopen, Ende September nach Ulm (Deutschland) eingeladen.

Obwohl die Vorträge ganz klassisch nach Materialwissenschaften, Life Science, zweidimensionale Materialien und Geowissenschaften kategorisiert waren, hatten sie - neben der Raman-Mikroskopie als Technologie - weitere überraschende Gemeinsamkeiten. So zeigte sich, dass man die Eigenschaften und Produktionsprozesse einiger wirklich alltäglicher Materialien auf der molekularen Ebene noch nicht ganz versteht.

Beispiel Zement: Alljährlich werden rund zwei Milliarden Tonnen Zement weltweit verbraucht. Dennoch sind die chemischen Reaktionen und ihre Kinetiken während der Produktion von Klinker aus Kalkstein und siliziumhaltigen Material teils unbekannt. Mika Lindén von der Universität Ulm (Deutschland) identifizierte und lokalisierte verschiedene Phasen, die während der Hydrierung von Klinker, einem Schritt im Produktionsprozess, gebildet werden. Über Probleme bei der Herstellung von Glas sprach Ralf Seuwen von Schott Glas in Mainz (Deutschland). Er nutzt Raman-Spektroskopie, um Gasblasen in Glas zu analysieren. Er kann anhand der Zusammensetzung des Gases dessen Ursprung ermitteln und somit den Produktionsprozess optimieren. Auch Lebensmittelhersteller nutzen die vielfachen Möglichkeiten der Raman-Mikroskopie. Maria Sovage von Unilever in Vlaardingen (Niederlande) analysierte die molekulare Zusammensetzung von Emulsionen und zeigte wie kristalline Lipide und Monoglyceride an den Grenzflächen zwischen Öltropfen und Wasser Emulsionen stabilisieren.


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