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28.04.2024

07.08.2014

Ionenmobilitätsspektrometrie für Bio- und Prozessanalytik

Prof. Jörg Ingo Baumbach , Hochschule Reutlingen

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Die Ionenmobilitätsspektrometrie ist eine gasanalytische Methode, die analytisch zwischen Sensoren auf der einen Seite und Spektrometern auf der anderen angesiedelt ist. Ihre Vorteile liegen darin, auch komplexere Gasgemische als Sensoren erfolgreich vor Ort und on-line sowie bettseitig im Krankenhaus analysieren zu können. Beispiele als dem Bereich Bio- und Prozessanalytik sollen die jeweiligen Ansätze und das Potential von der Fragestellung über die jeweils spezifische Lösung bis hin zum Ergebnis am Prozess exemplarisch zusammenstellen. Hierbei werden sowohl die analytische Sicht als auch die Marktsicht thematisiert.

Methodensicht - Analytik

Ionenbeweglichkeitsspektrometer (IMS) sind vielen Flugreisenden schon einmal begegnet, meist ohne dass der Betroffene es weiß. Sie werden zur Detektion von Spuren von Sprengstoffen oder Drogen eingesetzt. Es sind weltweit mehr als 80.000 solche Geräte im Einsatz. Die Laufzeit der aus den Analyten gebildeten Ionen wird bei Umgebungsdruck und häufig auch -temperatur bestimmt.
Die Ionenbeweglichkeitsspektrometrie ist keine Methode zur Identifizierung unbekannter Verbindungen in einem Gas, jedoch können unter bestimmten Bedingungen sehr niedrige Nachweisgrenzen (ng- bis pg-, ppmv- bis pptv-Bereich) auch ohne Voranreicherung realisiert werden. Besonders attraktiv sind Kopplungen mit geeigneten gaschromatographischen Säulen, so dass auch Gemischtrennungen innerhalb weniger Minuten durchgeführt werden können, womit sich das Feld potentieller Anwendungen deutlich erweitert hat. Mit miniaturisierten Systemen sind on-line und on-site prozessanalytische Anwendungen kostengünstig realisierbar.


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