20.02.2020
Jetzt noch mal im Klartext, bitte
Ein Grund, warum ich in der Redaktion von Analytik NEWS gelandet bin ist wahrscheinlich der, dass ich leidenschaftlich gerne lese. Egal ob Anspruchsvolles oder Trivialliteratur, Zeitschriften oder Essays, am liebsten aber dicke Bücher und Fachmagazine mit für mich interessanten Themen.
Manchmal allerdings überkommt mich das kalte Grausen: Berichte oder Nachrichten, die so überfrachtet sind mit Fach- und Fremdwörtern, dass einem das Lesen bereits im ersten Absatz vergeht. Solche, die sich nicht darauf fokussieren, dem Lesenden etwas zu vermitteln, sondern scheinbar ausschließlich darauf abzielen, den Autor als fachkompetent darzustellen. Einer der bedeutendsten Repräsentanten deutschsprachiger Dichtung, Johann Wolfgang von Goethe, meinte dazu:
Gewisse Bücher scheinen geschrieben zu sein, nicht damit man daraus lerne, sondern damit man wisse, dass der Verfasser etwas gewusst hat.
Johann Wolfgang von Goethe (1749-1832)
- Bild: pixabay [CCO]
Ein guter Weg dahin sind die seit einigen Jahren veranstalteten Science-Slams, die leider immer noch zu wenig Beachtung in der breiten Öffentlichkeit finden. Aber das beste Beispiel dafür Fachwissen zu vermitteln, ist meine Lieblings-Chemikerin Dr. Mai-Thi Nguyen-Kim, die es schafft, selbst die kompliziertesten wissenschaftlichen Zusammenhänge so zu erklären, dass kein Fragezeichen zurückbleibt. Damit zeigt sie meiner Meinung nach deutlich mehr Sachverstand, als diejenigen, die versuchen, sich mit möglichst viel Fachvokabular zu profilieren.
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