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20.04.2024
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In-vitro Charakterisierung von dentalen Kunststoffen

Söldner, Christoph - Universität Regensburg (2013)


Das Ziel dieser Arbeit war es herauszufinden, ob es möglich ist, ein unbekanntes Füllungsmaterial zu analysieren und darin einzelne Bestandteile bzw. das Ausgangsprodukt zu identifizieren. Zuerst musste gezeigt werden, dass bekannten Füllungswerkstoffen typische Basismonomere zugeordnet werden können.

Damit die Ergebnisse gedeutet werden können, mussten zuerst bekannte, mögliche Bestandteile charakterisiert werden. Dazu wurden elf typische Basismonomere soweit gelöst und verdünnt, dass sie mittels einer chemischen Analysetechnik, der HPLC analysiert werden konnten. In meiner Arbeit werden dann von elf Füllungswerkstoffen die Monomere und die Füller isoliert und diese Monomere mit der HPLC analysiert. Die isolierten Füllkörper wurden unter einem Rasterelektronenmikroskop (REM) betrachtet und ausgewertet.

Das Basismonomer Bis-GMA konnte in sieben von elf getesteten Kompositmaterialien nachgewiesen werden. Das Monomer Ethoxy Bis-MA wurde in drei untersuchten Füllungsmaterialien gefunden. Es zeigte sich, dass die Hersteller in allen ihren Produkten meist identische bzw. gering abgewandelte Monomerzusammensetzungen verwendeten.

Der große Unterschied der verschiedenen Produkte kam erst durch die unterschiedlichen Füllkörper zustande. Anhand der REM-Bilder konnten ebenfalls Füllungswerkstoffe zugeordnet werden. Dazu müssen aber alle für diesen Stoff charakteristischen Füllkörper auf dem Objektträger zu finden sein, damit sie abgebildet werden können.

Diese Arbeit hat gezeigt, dass es auf diese Art und Weise prinzipiell möglich ist, unbekannte Komposite zu erkennen. Um genauere Ergebnisse zu bekommen, müsste aber ein ausführliches Register von HPLC-Messungen und REM-Bildern aller Füllungsmaterialien unter den gleichen Parametern angelegt werden.


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